Ostermontag und ich bin bei meiner Freundin Caro zum Oster-Brunch eingeladen. Eine bessere Gelegenheit für "Schlucken oder spucken" gibt es doch fast nicht.
Da wir es nicht gemeinsam geschafft hatten, hat Caro den Wein im Vorfeld alleine im Supermarkt ihrer Wahl eingekauft. Inspiriert von der Osterstimmung ist da wohl die Flasche mit dem Hahn im Korb gelandet. Wenn das nicht das perfekte Etikett für einen Oster-Wein ist.
Gestärkt vom Brunch haben wir uns freudig über die Flasche hergemacht. Der Sinn stand uns nach locker-leichtem Day-Drinking!
Schon der erste Duft, der uns aus dem Glas entgegen sprang offenbarte, dass unsere Sehnsüchte nicht erfüllt werden. Statt frischen fruchtigen Noten überraschte uns der Duft nach reifen Mirabellen und Mandarinen. Die Farbe zeigte auf Anhieb, wie extraktreich der Wein war.
Und genau das zeigte er dann auch im Mund: Vollreife Äpfel, Schmelz ein wenig Feuerstein.
Für Caro zu viel des Guten - ich gab ihm eine weitere Chance.
Etwas Recherche zeigte, dass der Wein im großen Holzfass war. Der oxidative Ausbau sorgte also unter anderem dafür, dass der Wein nicht die Frische und Leichtigkeit besaß, die wir uns gewünscht hatte.
Aber dafür ganz klar der Handschrift des Weinhaus` Franz Hahn entspricht, bei dem nahezu jeder Wein zumindest zum Teil im Holz ausgebaut wird.
Fazit:
Für Caro war leider "spucken" angesagt - mein Fazit ist etwas versöhnlicher, denn in einem anderen Kontext, vielleicht zu einem kräftigen Curry-Gericht, ist dieser Wein ganz sicher eine Wucht!
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