heldenpost│ Herbst 2023

In dieser heldenpost berichten wir, wie neues Leben in Marions und Claudias Leben eingezogen ist. Abgerundet wird die Post mit einem Wohlfühl-Kürbisrezept, welches euch viel Kraft für die kühlere Jahreszeit gibt.

Hallo Herbst!
Wir freuen uns über dich und deine Farbenpracht.

Wir sind hoch erfreut, dass die Milchprodukte des demeter Hofes Pulsitz von unserer Kundschaft gut angenommen werden. Zu unserem festen Sortiment gehören nun Frischkäse, Quark, Schmand, Sahne, Joghurt und Buttermilch. Besonders geschätzt wird die Rohmilchbutter, denn sie ist eine echte Rarität. Bei der Herstellung wird der Rahm nicht erhitzt, was dazu führt, dass die Eiweiße und Vitamine in der Butter bleiben. Als Nebenprodukt entsteht eine Buttermilch, die Vitamine und Mineralstoffe behält und sich im Aussehen und Geschmack von herkömmlicher Buttermilch unterscheidet. Probiert es einfach mal aus.

Marion besuchte gemeinsam mit Ölmüller Patrice und unserer neuen Mitarbeiterin Lina den Hof und konnte sich vom Konzept überzeugen. Mit eurem Einkauf könnt ihr den Hof direkt unterstützen. Die Käserin Sarah würde so gern mehr Milch direkt vor Ort verarbeiten. Leider reicht die Nachfrage dafür nicht aus und so gehen knapp 70% der demeter-Milch zu Müllermilch.

Wir heißen an dieser Stelle noch einmal offiziell unsere neue MItarbeiterin Lina ganz herzlich Willkommen! Sie bringt nicht nur neues Leben sondern auch tiefgründiges Wissen an unsere Theke, denn sie studiert Öko-Landbau in Halle und hat bereits einige Erfahrungen im Milchbetrieb gesammelt. Damit ist sie nun die Top-Ansprechpartnerin für eure Tierhaltungs-Fragen.

Marion ist Teil der diesjährigen Slow Food Youth Akademie und das bringt ebenfalls Leben und Wissen in unser heldenküche-Haus. Im Rahmen des interaktiven Bildungsprogramms trifft sich eine bunte Truppe engagierter Foodies 8 Mal an einem Praxis-Ort zum Lernen und Austauschen. Das gemeinsame Ziel ist kein kleines: "Wir wollen das Nahrungsmittelsystem nachhaltig verbessern". Nach einem Akademie-Wochenende ist Marion immer ganz beflügelt und motiviert für die Veränderung.

Die Vielfalt der Gruppe bringt viele Perspektiven in die Treffen. Es sind u.a. eine Bäckerin, Köche, Mitarbeiter aus der Verwaltung, von Edeka sowie Ökolandbau-Studierende an Bord.

Im Mai traf sich die Delegation in Brüssel und besuchte das Europaparlament auf Einladung von Sarah Wiener, die seit 2019 EU-Abgeordnete für die Grünen in Österreich ist. Großes Glück: die Gruppe konnte live bei einem Ausschus für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung dabei sein.

Von diesem Wochenende kehrte Marion ausnahmsweise ernüchtert bis deprimiert zurück, denn Politik lässt sich nur mit Kompromissen machen, und das ist im Agrarbereich ein großer Einschnitt. Es erinnert ein bisschen an Kuhhandel, wobei die Lobbies eine große Rolle spielen. Durch die unterschiedliche finanzielle Ausstattung führt das zu einem sehr ungleichen Kampf um natürliche Ressourcen.

Das darauffolgende Treffen zum Thema "Boden" gab der Gruppe wieder Aufwind: Gastgeber Uwe Greff von der Bioboden Genossenschaft hörte sich in der Gesprächsrunde die Erfahrungen der Teilnemenden im Europaparlament an und meinte: "Veränderung begann noch nie von Seiten der Politik, sondern von den Menschen." Das heißt: Anpacken!

Bei den monatlichen Treffen wird den Teilnehmenden praxisnahes Wissen, zum Beispiel das Filetieren von Fisch, von inspirierenden Menschen an lebendigen Orten vermittelt.

Ein Highlight ist für Marion der erste Abend des Treffens: alle Teilnehmenden bringen eine Speise zum Buffet mit und erzählen die Geschichte dazu. Oh... das ist ganz im Sinne der heldenküche :) .

Ein spannendes Netzwerk baut sich auf und wir sind froh, Teil dieses Kraftpaketes zu sein. Danke, Slow Food!

Wir begrüßen ganz herzlich den Sonnenschein Antonia Astrid Friedrich auf dieser Welt.

Der schwere Teil ist geschafft und nun heißt es "Freiheit" für Antonia. Der zweite Vorname Astrid ist übrigens eine Hommage an Astrid Lindgren. Er soll Antonia mitgeben, dass wir die Welt gestalten können, ganz nach dem Motto: "Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune, ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt".

Die kleine Familie genießt derzeit das Kennenlernen, die vielen "ersten Male" und verbringt viel Zeit im Garten, im Wald und am Strand.

Am Tag vor der Entbindung gab es noch hausgemachte Pasta und einen Spaziergang am Cosmeen-Beet.

Ein heißer Tipp an alle werdenen Muttis: der Podcast und der Vorbereitungskurs
"die friedliche Geburt".

Dank dieses Konzeptes konnte Claudia sich mit positiver Energie aufladen. Sie freut sich nun, schon wieder erste heldenküche-Tätigkeiten auszuführen, wie z.B. das Schreiben dieses Newsletters. Im Folgenden könnt ihr Lesen, was außerdem in der Schwedischen Küche brodelt.

Vielleicht erinnert ihr euch an Nicolas Carton. Mit ihm moderierte Claudia auf der Slow Food Messe "Terra Madre" in Turin den Kochkurs "Give Peas a Chance", trank Rosé-Wein und aß Farinata: 

Seither arbeiten die beiden an einem Kochbuch, in dem der Konzepte-statt-Rezepte-Ansatz auf Hülsenfrüchte Anwendung findet. Sie haben begonnen, nach einer Finanzierung zu suchen und dafür das "Book Proposal" und zwei Beispielkapitel fertig geschrieben. Außerdem bauen sie ein Netzwerk an Testkocher:innen auf.

Schreibt gern an claudia@heldenkueche.net, wenn ihr Ideen zur Finanzierung habt und/oder Testkocher:in werden möchtet. Bisher könnt ihr die Konzepte "Suppe" und "süßer Aufstrich" anwenden. Die Texte sind derzeit in Englischer Sprache verfügbar.

Hier seht ihr den ersten Entwurf des Covers.

Ab Januar 2024 könnt ihr wieder digital mit Claudia kochen.

Das Angebot umfasst die Kochkurse "Gut versorgt mit wenig Zeit" sowie "Meal Preparation" als Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Beide Kurse können in Englischer und Deutscher Sprache gebucht werden.

Außerdem wartet unter dem Motto "Verbindung schaffen trotz Distanz" eine bunte Themen- und Speisepalette auf euch, mit der ihr eure digitale Veranstaltung kulinarisch umrahmen könnt. 

Lest mehr auf unserer Internetseite.

Als letzten Kochkurs vor der Babypause konnte Claudia mit dem Auftraggeber der ersten Stunde - der Universität Leipzig - kochen. Gemeinsam mit Studierenden aus Ghana, Kenia, Südamerika, Benin und anderen Ländern bereitete sie Eierkuchen mit Apfelkompott zu und das Thema "Getreide" wurde beleuchtet. Als krönenden Abschluss wurde wieder getanzt :) .

Die Inspiration für dieses Rezept stammt aus dem Donna Hay Kochbuch "Die neuen Klassiker".

Kürbis-Pilz-Quiche von Claudia

Seit ich Marion kenne, backe ich liebend gern Quiche. Von ihr weiß ich, wie einfach und alltäglich diese Speise sein kann, dank des 2-Minuten-Teig-Rezeptes für den Boden. In letzter Zeit mische ich Weizenmehl mit Dinkelvollkornmehl, Haferflocken und gemahlenen Nüssen. Aufgepasst: für diese Mischung ist weniger Flüssigkeit notwendig. 

Zutaten für eine 27-30cm große Quiche

Für den Teig:

250g Mehl oder eine Mischung aus Mehl/Haferflocken/Nüssen

80ml Öl

100ml lauwarmes Wasser

1/2 TL Salz

zu einem Teig verkneten und in einer Schüssel mit Tuch abgedeckt für mindestens eine halbe Stunde kalt stellen.

Für die Füllung: 

600g Hokkaido- oder Butternut-Kürbis, in feine Scheiben geschnitten

6 braune Riesen-Champignons

ca. 10 getrocknete Tomaten, in kleine Stücke geschnitten

200g herzhafter Käse wie Tallegio oder Urstromtaler von der Käsetheke

5 Eier

50ml Sahne

Die Kürbisscheiben und die ganzen Pilze auf zwei separate Backbleche legen, salzen und mit Öl beträufeln. Bei 200°C circa 20 Minuten weich schmoren.

Die Eier mit Sahne, Salz und Pfeffer verrühren.

Den Teig auf die Form passend ausrollen, mit Backpapier darunter in die Form legen und an den Seiten andrücken. 

Nun folgt das liebevolle gestalten eurer Quiche: Kürbis, Pilze (mit Stiel nach oben), Käse und getrocknete Tomaten auf dem Teigboden verteilen. Die Ei-Sahne-Mischung hinzugeben und bei 180°C circa 20 Minuten backen, bis die Quiche eure gewünschte Goldfärbung oder Bräunung erreicht hat.

Bon Appétit wünschen
Marion und Claudia